Der Queer Kick ist der Fußballtreff der Queeren Hochschulgruppe. Er wurde vor einigen Jahren ins Leben gerufen um ein Sportangebot für Leute zu schaffen, deren Bedürfnisse sonst im Hochschulsport und im Tübinger Vereinssport wenig Aufmerksamkeit erhalten. Einerseits strukturell, weil es z.B. keine angemessenen Umkleidekabinen gibt und kein geschlechterübergreifendes Sportangebot. Andererseits praktisch, weil in den Kursen nicht gegen verletzende Sprachpraxis vorgegangen wird, sei sie homo-, bi-, trans-, queerfeindlich, lookistisch oder ähnliches. Deshalb ist es unser Ziel mit dem Queer Kick ein Sportangebot für alle Geschlechter und einen geschützten Raum anzubieten. Das verlangt den Teilnehmer_innen ein bisschen Mitarbeit ab, die sich aber eigentlich in 2 Punkten zusammenfassen lässt:
- Keine sexistischen, homo-, bi-, trans- oder queerfeindlichen Äußerungen!
- Fußball spielen!
Diese beiden Punkte sind Ideale
und unterliegen subjektiver Einschätzung. Niemand wird wegen einer unglücklichen
Bemerkung oder einem Foul angegangen. Aber wer mitspielen mag, erklärt sich
verantwortlich sich an diesen Punkten zu orientieren.
Zu 1: Eigentlich selbsterklärend:
Keine blöden Sprüche, kein Macker_innnetum. Geschlechtervielfalt achten, Identitäten
respektieren, nach bevorzugten Pronomen fragen… Keine Wörter aneignen, die
eine_n nicht selber treffen: Nur weil Du Leute kennst, die kein Problem mit
„Tunte“ etc. haben, heißt das nicht, dass Du das Wort benutzen kannst
und die Anwesenden es hören wollen.
Zu 2: Fußballerisch: Wir spielen
um miteinander Spaß zu haben und uns von anderen Dingen zu erholen. Fußball spielen beinhaltet deswegen die
Ansage: Kein übertriebener Ehrgeiz, keine
Gewaltschüsse, gegenseitige Rücksichtnahme, schöne Spielzüge >
Torausbeute, Spaß am Spiel. Fußball ist Kontaktsport, da kommt es zu Unfällen
und unbeabsichtigten Verletzungen. Aber: With great power comes great
responsibility. ;) Leute mit viel Kraft sind verantwortlich sich soweit
zurückzunehmen, dass sie keine Verletzungen provozieren. Der Queer Kick ein
Freizeitkick, an dem alle unabhängig von „Sportlichkeit“ und fußballerischen
Fähigkeiten teilnehmen können sollen. Kämpferischer und fußballerischer Ehrgeiz
muss in anderen Sportgruppen ausgetragen werden.
Der Kick ist inklusiv konzipiert,
alle Geschlechter sind willkommen, d.h. auch Leute, die sich nicht als queer
verstehen. Es ist deshalb klar, dass sich die Teilnehmer_innen in sehr
unterschiedlicher Nähe/Distanz zu Konzepten von ‚queer‘ und der Idee eines
Schutzraums bewegen und damit auch unterschiedliche Ansprüche an den Kick
stellen. Einige Mitspieler_innen sind aber auf dieses Sportangebot und diesen
Raum mehr angewiesen als andere. Für den Konfliktfall bezüglich oben genannter Punkte
heißt das: Diejenigen, die auch sonst in genug Sportgruppen willkommen wären, stellen
ihre Bedürfnisse zurück, hören den ursprünglich Gemeinten zu und machen ihnen
nicht den Platz streitig, der zu ihren Gunsten geschaffen wurde.
Wer sich mit dem hier so ungefähr
identifizieren kann, ist ganz herzlich willkommen. Wir freuen uns immer über
Mitspieler_innen! Bei Nachfragen, Kommentaren, Bedenken, problematischen
Erfahrungen im Kick kontaktiert uns…
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